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Initiative gegen den Mähtod sucht Helfer(innen)!

Wir veröffentlichen hier den Infoflyer der Initiative mit allen wichtigen Infos für Neueinsteiger. 

 

Worum geht es?

Im Mai beginnen die Landwirte ihre Wiesen zu mähen. Gleichzeitig nutzen hauptsächlich

Wildtiere das hohe Gras der Wiesen als Rückzugsgebiet. Viele der Tiere, z.B. Rehkitze

und junge Hasen, fliehen bei Gefahr nicht, sondern versuchen sich wegzuducken. So

werden sie übermäht und verstümmelt oder getötet.

Was tut die Initiative?

Um den Kitzen, jungen Hasen, jungen Füchsen und Haustieren das oben beschriebene

Schicksal zu ersparen, sorgen wir dafür, dass sich zum Zeitpunkt der Mahd möglichst

keine Tiere mehr in den Wiesen aufhalten. Dazu suchen wir die Wiesen kurz vor der Mahd

ab, bringen oder treiben die Tiere aus der Wiese und verhindern eine Rückkehr durch

Vergrämungsmaßnahmen.

Wie kann ich mithelfen?

Mithelfen kann jede/jeder, die/der früh morgens oder auch tagsüber oder am Abend Zeit

hat.

Eine Kontaktaufnahme ist per e-Mail unter suchteam-straubenhardt@web.de (möglichst

mit Angabe einer Mobilnummer für die Aufnahme in unsere WhatsApp-Gruppe) oder auf

Facebook:https://www.facebook.com/groups/rehkitze/ („Initiative gegen den Mähtod“)

möglich. Alternativ auch unter 07082 414379 per Telefon.

Wie verläuft eine Rettungsaktion?

Vor Beginn der Saison sprechen wir mit den Landwirten, lassen uns erklären, wo ihre

Wiesen liegen und vereinbaren, wie sie mit uns Kontakt aufnehmen können.

Am Vorabend der Mahd wird uns idealerweise der Landwirt kontaktieren und uns

mitteilen, wo er am nächsten Tag mähen wird.

Mit diesen Informationen erstellen wir einen Plan und verschicken diesen per

WhatsApp und Facebook an die Mitglieder der Initiative. In dem Plan enthalten sind

eine Beschreibung der abzusuchenden Gebiete, ein Kartenausschnitt, in dem die

Gebiete markiert sind, die Uhrzeit und die Koordinaten des Treffpunktes sowie eine

Wegbeschreibung dorthin.

Wenn eine Suche mit der Drohne möglich ist, startet diese meist sehr früh am

Morgen, bevor die Sonne den Boden aufheizt und dadurch die Infrarotkamera nur

noch sehr eingeschränkt nutzbar ist. Die Suche läuft in diesem Fall so ab, dass die

Drohne das Suchgebiet nach einem vorgegebenen Plan systematisch abfliegt. Um

auch Waldränder und den Bereich um die Bäume zu erfassen, muss dort auch zu

Fuß gesucht werden. Dies ist die Aufgabe des Suchteams.

Wenn die Drohne einen möglichen Fund erkennt, werden die Koordinaten des

Fundes festgehalten. Nach dem Suchflug läuft jemand mit einem Navigationsgerät

zu dem möglichen Fund und überprüft die Stelle. Dabei muss wegen der GPSToleranzen

ein Umkreis von mindestens 10m Radius gründlich untersucht werden.

Ist die Suche mit der Drohne nicht möglich, müssen die gesamten Flächen zu Fuß

abgelaufen werden. Dazu bilden wir Ketten im Abstand von ca. 2 Metern zwischen

den einzelnen Suchenden und durchkämmen das gesamte Gebiet. Diese

Suchmethode kann den ganzen Tag über erfolgen.

Wenn ein Tier gefunden wird und flüchtet, wird es aus dem Mähgebiet

herausgetrieben. Flüchtet es nicht, tragen wir es an einen sicheren Platz. Wir

informieren dann den Landwirt und klären wie lange es dauert, bis er mäht. Je

nachdem halten wir das Tier bis nach der Mahd fest oder lassen es wieder frei.

Damit die Tiere nach der Rettung nicht wieder zurückkehren oder neue Tiere in die

Wiese hineinlaufen, vergrämen wir sie mit einem stark riechenden Pflegeöl für Pferde

und/oder mit elektronischen Kitzrettern, eventuell auch mit Flatterbändern.

Worauf muss ich bei der Suche achten?

In dem hohen Gras sind Rehkitze, Hasen, Füchse und Katzen schwer zu finden. Sie

liegen häufig in kleinen Kuhlen, oft auch unter überhängendem Gras oder

herabhängenden Zweigen von Bäumen und Büschen. Weil die Mähwerke auch

dorthin fahren, muss gerade dort auch gesucht werden. Kleine verwaiste Kuhlen

(Liegestellen) und heruntergetretenes Gras deuten darauf hin, dass sich dort häufig

Tiere aufhalten. Fluchtfähige Tiere springen häufig im letzten Moment auf und

erschrecken damit die Suchenden, die trotzdem darauf achten müssen, von wo und

wohin die Tiere flüchten. Wenn ein erwachsenes Tier flüchtet, könnte ein Jungtier an

der Stelle liegen, wo die Flucht begann. Wo ein Kitz liegt, können aufgrund von

Mehrlingsgeburten im Umkreis auch noch weitere liegen. Zuverlässig kann man

maximal einen Bereich von 1 Meter rechts und links von sich überblicken. Mit einem

Stock fällt es leichter, Grasbüschel zu untersuchen.

Wie sollte man ausgerüstet sein?

Morgens können die Wiesen noch sehr nass sein. Daher empfehlen sich

Regenhose, Regenjacke und wasserdichte Schuhe. Die Wiesen sind natürlich auch

uneben, also vorsichtig und langsam laufen und auf festes Schuhwerk achten. Am

Nachmittag kann es sehr heiß werden, deshalb empfiehlt sich ein Sonnenhut und

ausreichend Flüssigkeit. Zeckenschutz nicht vergessen. Eine Warnweste erleichtert

es, den Sichtkontakt zu halten. Ein Smartphone mit WhatsApp ist wichtig, um

informiert zu bleiben. Wer hat, kann eine mit Wasser gefüllte Blumenspühflasche

mitbringen, die dann um das Vergrämungsmittel ergänzt wird. Ansonsten sind auch

Sprühflaschen vorbereitet, die am Treffpunkt abgeholt werden können. Wenn jemand

ein Handnavigationsgerät hat (z.B. zum Wandern), dann unbedingt mitbringen. Auch

eine App auf einem GPS-Smartphone zum Eingeben von Koordinaten und der

Navigation dahin ist für die Lokalisierung von Fundstellen sehr hilfreich.

Wie werden die Helfer belohnt?

Wer einmal ein liegendes Kitz gefunden und in Sicherheit gebracht hat, wird das so

schnell nicht wieder vergessen.