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Bericht von einer spannenden Waldbegehung - die Förster stellen sich auf den Klimawandel ein.

Am 8.Juli fand auf Einladung der Gemeindeverwaltung eine öffentliche Waldbegehung statt. Gemeindeförster Michael Bruder und der stellvertretende Amtsleiter des Kreisforstamtes Enzkreis, Andreas Roth, haben den interessierten Bürgern und Gemeinderäten bei einem sehr kurzweiligen Waldspaziergang eine Fülle an Hintergrundinformationen zur aktuellen Waldsituation gegeben.

 

Wir wollen an dieser Stelle keinen vollständigen Bericht über die Themen wiedergeben - dazu gibt es unter anderem den Bericht der Gemeinde und die Berichterstattung in der lokalen Presse.

 

Vielmehr wollen wir einen Aspekt herausgreifen der uns in seiner Klarheit beeindruckt hat. 


Die Förster beschäftigen sich schon seit geraumer Zeit sehr konkret mit den Auswirkungen des Klimawandels auf unseren Wald. So ist klar, dass bei einer Erwärmung von durchschnittlich zwei Grad, die Lebensbedingungen z.B. für die weit verbreitete Fichte sehr viel schwieriger werden – schon heute hat die Fichte unter den trockenen Sommern oft zu leiden. Es gibt dahingegen robustere Baumarten wie z.B. die Douglasie, sie kommt mit dem trockeneren und wärmeren Wetter deutlich besser klar.

 

Um auch in Zukunft einen robusten Wald zu haben, wird daher bei der natürlichen Aufforstung darauf geachtet, dass der Baummix breiter ist und dass die Fichte keinen zu großen Anteil einnimmt. In diesem Zusammenhang wurde auch an konkreten Beispielen die Auswirkungen von Wildverbiss durch Rehe erläutert. Rehe bevorzugen Leckerbissen wie Weißtanne, Douglasie oder Buche gegenüber den spitzen Fichten. Dies wirkt somit dem oben beschrieben breiten Baummix entgegen. Maßnahmen können hier entsprechende Schießquoten mit den Jägern oder das manuelle Aufforsten von einzelnen Baumarten sein.

 

Was für ein Fazit können wir ziehen?

Die gemeinsame Waldbegehung hat uns Gemeinderäte und Bürger aufgeschreckt. Der sonst noch oft recht abstrakte Klimawandel zeigt auch in unserer Gemeinde schon heute direkte Auswirkungen.

 

Unsere ganze Gesellschaft muss lernen die Natur mehr zu achten. Konsequenzen werden von der großen Politik gefordert. Unternehmen sollen sich umstellen. Doch auch der Verbraucher, wir alle, sind gefordert neue Wege einzuschlagen.